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Kritik an Starfield: Warum wir keinen Test dazu machen

Wenn die Community es fixen muss

Lasst uns über Starfield sprechen, das von Bethesda und Microsoft entwickelte Weltraum-Rollenspiel, das bereits vor seiner Veröffentlichung hohe Erwartungen geweckt hatte. Doch was wir bekommen haben, fühlt sich an wie eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit, anstatt eine futuristische Erfahrung im Jahr 2023 zu sein. Es gibt da so einige Stolpersteine, die das Spielerlebnis trüben. Und die meisten davon scheinen aus der guten alten Skyrim- und Fallout-Formel zu stammen.

Den Anfang machen die Bethesda typischen technischen Schwierigkeiten. Die asynchronen Lippenbewegungen in der deutschen Version sind nicht nur ein Fall von fehlender Synchronisation, sondern es sieht eher so aus, als würden die Charaktere in einer eigenen Realität leben. Sie mischen sich nicht nur in Gespräche ein, sondern glitchen auch munter in der Gegend herum. Und dann wären da noch die Animationen, die das Eintauchen ins Spiel eher zu einem Hindernisparcours machen. Stellt euch vor, sterbende NPCs liegen in den Armen anderer NPCs, aber ihre Animationen entscheiden sich, einen Tango aufzuführen, der nie endet. Das ruiniert definitiv die Dramatik. Solche technischen Mängel werfen nicht nur Fragen zur Qualitätssicherung auf, sondern auch zur Frage, was mit dem angekündigten Jahr voller „Polishing“ seitens Microsoft passiert ist.

Das eigene Schiff am örtlichen Landeplatz. – Quelle: Newseule

Warum Größe nicht alles ist, beweist Starfield mit seiner bereisbaren Galaxie. Die Idee einer gigantischen Galaxie klingt toll, aber sie verliert ihren Reiz, wenn man ohnehin nur per Schnellreise zu anderen Planeten gelangen kann. Und dann landet man weit entfernt vom Ziel, wodurch lange Fußmärsche unvermeidlich werden. Nicht gerade ein interstellarer Spaß. Am Ende klickt man sich durch Menüs, um von einem Punkt zum anderen zu kommen, wobei man beim Aufrufen der Karte schon wieder vergessen hat, in welchem System der gesuchte Ort gelegen hat. Hilfe gibt es nur durch das Questjournal, das kleine Markierung in der Welt verteilt.

Fotomodus in Starfield – Quelle: Newseule

Ein weiteres Problem betrifft die Basisbau-Mechanik, bei dem mir wirklich Fragen zum Zweck aufkommen. Es gibt eigentlich keinen guten Grund, eine Basis zu errichten, wenn die Lagerkapazität auf ein Minimum begrenzt ist und Raumschiffe sich als bessere Lagermöglichkeiten herausstellen, sofern man diese mit Frachtcontainern erweitert.

Womit wir auch gleich zu einem der wenigen Lichtblicke in Starfield kommen: Der Ship Building Modus, welcher es euch erlaubt, euer eigenes Raumschiff zu entwerfen und zu fliegen. Aber auch hier gibt es einen Haken: Ihr könnt das Innere des Schiffes während des Zusammenbaus nicht sehen. Ihr müsst das Schiff blind fertigstellen, für teures Geld bezahlen und dann hoffen, dass es nicht aussieht, als hätte Picasso den Innenraum gestaltet. Und um die Sache noch schlimmer zu machen, gibt es auch hier unübersichtliche Menüs und Tastenbelegungen, die eure Frustration auf die Spitze treiben.

Starfield fühlt sich nicht wie ein Spiel aus dem Jahr 2023 an, sondern eher wie ein Relikt aus der Vergangenheit, das von der Community durch Mods und Patches gerettet werden muss. Die vielen technischen Probleme und inkonsistenten Designentscheidungen werfen ernsthafte Fragen zur Qualitätssicherung und zum Entwicklungsmanagement auf. Das Spiel macht trotzdem irgendwo Spaß, auf seine eigene Art und Weise. Dennoch ist eine Kaufempfehlung schwer auszusprechen. Stattdessen lautet die Devise: Nutzt den Gamepass, bildet euch eure eigene Meinung und habt so viel Spaß wie möglich damit.

Starfield mag in den Sternen stehen, aber es scheint noch einen langen Weg zu haben, bis es dort glänzt.

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