Im Test: Wolfenstein Youngblood
Vor fünf Jahren erlebte die Wolfenstein-Spielserie ein triumphales Comeback und zahlreiche mechanisierte Nazis wurden praktisch abgeschlachtet. Nun treten zwei schwer bewaffnete Mädchen gegen das Nazi-Regime an.
Papas ganzer stolz
Bei den beiden Teenies handelt es sich um die Töchter des ehemaligen Protagonisten B. J. Blazkowicz, die sich auf die Suche nach ihrem vermissten Vater machen und dafür nach Paris der 1980er Jahre reisen. Hier angekommen stand die Zeit still und der „Führer“ pardon „Kanzler“ wütet noch immer in Europa. Grund genug hier mal aufzuräumen!
Neue Geschichte im alten Gewand
Obwohl Wolfenstein Youngblood als eigenständiges Spiel erscheint, ist es angebrachter, es als Erweiterungspaket anzusehen – wenngleich ein Besitz des direkten Vorgängers Wolfenstein: The New Order nicht von Nöten ist. Die meisten Bestandteile wurden übernommen und in ein neues Abenteuer voller Feinde, Waffen, Fähigkeiten und Schauplätze gesteckt. Hauptbestandteil ist der Koop-Modus, mit dem ihr das Spiel gemeinsam mit einem Freund oder einer zufälligen Person meistern könnt. Das Spiel lässt sich auch Solo durchspielen, was aber durch eine miserable KI der „Schwester“ nicht zu empfehlen ist.
Keine großen Sprünge
In Sachen Level-Design baut Youngblood auf den Qualitäten des Vorgängers auf. Unter der Haube arbeitet die IDTech 6 Engine, die in der PC Version mit der Vulkan API rendert. Auch auf nicht so leistungsstarken Systemen ist ein flüssiges Gameplay gewährleistet. Ein Wermutstropfen ist die misslungene Tastaturbelegung. Um mit der Standardbelegung dem Nazi-Regime einzuheizen und die Spezialfähigkeiten der Schwestern voll auszunutzen, ist eine ausgesprochene Finger-Akrobatik erforderlich, die das sonst stimmige Bild des Bewegungskonzepts trüben.
Zusammen sind wir stark
Käufer der Deluxe Version von Wolfenstein: Youngblood dürfen dank des „Buddy-Pass“ Freunde einladen, um gemeinsam das Abenteuer zu bestreiten, auch wenn diese den Titel nicht erworben haben. Technisch wurde diese Funktion seitens Bethesda nur halbherzig gelöst. Viele Spieler beklagen den umständlichen Weg die Erweiterung zu nutzen. Wir hoffen, dass der Hersteller hier nachbessert.
Unsere Bewertung
Story - 90%
Spielspaß - 90%
Umfang - 82%
Grafik - 53%
Steuerung - 64%
76%
MachineGames arbeitet nach dem Prinzip "Never change a running System" und erweitert gekonnt die actiongeladenen Kämpfe gegen das Naziregime mit einem gelungenen Koop-Modus. Besonders lobenswert ist für das ca. 20 Stündige Abenteuer nicht den Vollpreis eines Triple A Titel zu verlangen. Die etwas verwaschene Optik und das nicht stimmige Steuerungskonzept via Tastatur und Maus bringen ein paar Abzüge in der B-Note. Im großen Ganzen ein empfehlenswerter Koop-Shooter.
Pro
- Läuft stabil
- gelungener Koop-Modus
- preiswert
Contra
- Bethesdas Kontoanmeldung verbuggt
- grafisches Mittelmaß