Skull and Bones Beta: Erste Eindrücke und Herausforderungen
Meine Erfahrungen mit der Skull and Bones Beta auf der PlayStation 5
Die Beta von Skull and Bones läuft noch bis zum 18. Dezember 2023. Ursprünglich sollte Skull and Bones bereits 2019 erscheinen, wurde aber seit dem immer wieder verschoben. Dass das nicht gerade für eine reibungslose Entwicklung spricht, sollte jedem klar sein. Also war das für mich die Gelegenheit mir mit der PlayStation-5-Version des Spiels, einen ersten Eindruck vom Spiel zu machen. Was ich dabei erlebt habe und mir im Gedächtnis geblieben ist, könnt ihr hier nachlesen.
Technische Herausforderungen
Schon zu Beginn zeigt sich Skull and Bones nicht von seiner besten Seite. Das Intro sowie sämtliche Zwischensequenzen ruckeln, was nicht sein dürfte. Das kann sich natürlich noch im fertigen Spiel ändern. Immerhin ist das hier eine Beta. Möglicherweise werden die Sequenzen aber auch auf den Ubisoft-Servern berechnet, dann dürfen wir uns an solche Ruckler gewöhnen.
Das Spiel hingegen lief, zumindest auf der PlayStation 5, sehr flüssig und das im Grafikmodus. Lediglich die Boote anderer Mitspieler hatten, vermutlich durch Synchronisationsfehler, einige Ruckler oder sind sogar einfach verschwunden. Während meiner Session überstieg die Anzahl aktiver Mitspieler nie mehr als fünf Personen.
Spieleinstieg und Charaktererstellung
In einer actionreichen Seeschlacht, die eher an einen Egoshooter erinnerte als an die taktischen Gefechte von Assassin’s Creed IV: Black Flag, lernen wir die Grundfunktionen des Spiels kennen. Zumindest, einige davon. Später mehr dazu. Wir können unseren eigenen Charakter erstellen, was sich aber eher als schwierig herausstellt.
Der Charaktereditor besteht nämlich darin, dass wir permanent in eine Pfütze starren. Das gestaltet sich insofern problematisch, da wir nur das Gesicht sehen. Die Perspektive macht ein Festlegen des „Body Type“ damit fast unmöglich. Ist der Charakter nun dick oder eher mager? Man weiß es nicht. Tattoos und Narben teilen sich einen Auswahlpunkt. Wir müssen uns also entweder für ein Tattoo oder eine Narbe entscheiden. Dabei war die genaue Position des Tattoos aufgrund der eingeschränkten Perspektive ebenfalls nicht immer ersichtlich. So landete mein Tattoo beispielsweise auf der Brust, wie ich später herausfinden durfte.
Positiv zu erwähnen ist, dass es keine explizite Geschlechterwahl gibt. Somit können sowohl eher männliche als auch eher weiblich aussehende Charaktere einen Bart tragen.
Spielerlebnis
Nach der Charaktererstellung rettet uns unsere neue zweiköpfige Crew vorm sichereren Tod auf hoher See. Zumindest nehme ich das an, denn die fehlende Sprachausgabe sowie ausbleibenden Untertitel, lassen viel Spielraum für Interpretationen. Die Abwesenheit von Lippenbewegungen verleiht dieser emotionalen Darstellung eine gewisse Komik, erschwert die Interaktion mit NPCs jedoch erheblich. Umso mehr fielen störende Elemente wie Spielbenachrichtigungen im Sichtfeld und mehrfache „Party invite only“-Anzeigen auf. Zum Glück können diese im Menü deaktiviert werden.
Ebenfalls negativ fielen einige andere Spieler auf. Denn trotz ausgeschaltetem PVP im Anfangsgebiet, schafften es andere Spieler durch Speerwürfe und Rammaktionen gegen das eigene Schiff, die Piratenromantik zu schmälern. Zum Glück gibt es die Inseln, welche zum Erkunden einladen. Dort sind wir allein, fernab sämtlicher Interaktionen. Mit viel Glück finden sich in diesen winzigen begehbaren Arealen NPCs, die sich gegenseitig verprügeln. Vielleicht sogar ein neuer Questgeber oder zumindest eine Kochstation. Denn es gibt die Möglichkeit, Bufffood herzustellen. Wie man das Essen benutzt, erklärt einem die Beta übrigens nicht.
Die Zutaten für die Gerichte müssen natürlich erbeutet werden. Da bieten sich die überaus gewalttätigen Haie oder kleineren Fischschwärme in der näheren Umgebung an. Und ja, die Haie sind wirklich höchst aggressiv. Kommen wir den Biestern nur ein wenig zu nahe, springen sie unser Boot an und versuchen uns zum Kentern zu bringen. Interessanterweise schwammen die Haie nach einem erfolgreichen Angriff einfach davon, ohne das Boot weiter zu beachten oder die Crew zu fressen.
Schlossknacken-Minispiel
Es geht doch nichts über motivierende Minispiele, die das Spielerlebnis auflockern. Während einer Einführungsquest, um irgendetwas aus einem Schiffswrack zu bergen, wurden wir mit einem frustrierenden Minispiel bekannt gemacht – dem Schlossknacken. Ein kleiner Balken muss innerhalb des grünen Bereichs zum Stehen kommen. Nur ist der gesamte Bereich gerade einmal in einem 45 Grad spitzen Winkel abgebildet und der Balken startet automatisch von neuem. Hat man es nach einigen Versuchen trotz der Serververzögerung geschafft, darf man das Schiffswrack betreten. Im Inneren des Schiffswracks gab es jedoch wenig Interessantes zu entdecken. Hier und da waren einige Leichen platziert, die aber nicht geplündert werden konnten und die Kanonen am Schiffsrand stellten sich lediglich als interaktive Dekoration heraus. Anstatt die Kanonen gegen eine Armee von nahenden Piraten oder für das Freisprengen neuer Routen zu nutzen, konnte man sie nur willkürlich abfeuern.
Auch die spannende Sequenz in der Kapitänskajüte wurde komplett verschenkt. Fette Beute? Fehlanzeige. Wir gehen rein, nehmen einen Brief vom Tisch des Kapitäns, der bereits tot auf seinem Stuhl sitzt und verlassen den Raum wieder. Dabei machen wir als Spieler jedoch rein gar nichts. Alles spielt sich als Ingame-Zwischensequenz ab.
Also gehen wir zurück auf unser Boot, segeln zum Strand und erhalten unseren nächsten Auftrag. Es geht nach Sainte-Anne. Warum? Keine Ahnung. Das wird uns vermutlich erst im fertigen Spiel erklärt. Denn hier endet bereits die Beta. Das Spiel informiert uns freundlich mit einer roten Fehlermeldung, dass wir erst mit der vollständigen Installation das Gebiet verlassen können.
Update 16.12.2023 23:00 Uhr
Mittlerweile hat sich der offizielle Twitter Account zu den Problemen auf der PlayStation 5 gemeldet.
Quelle: Post auf X (ehem. Twitter)
Da die Beta aber Accountweit auf 6 Stunden Spielzeit begrenzt ist, sind solche Fehler natürlich unschön. Gerade, wenn erst so spät seitens Ubisoft reagiert wird.
Fazit
Was kann ich jetzt nach meinem einstündigen Abenteuer in und zu Skull and Bones sagen? Die Beta hat mehr Fragen aufgeworfen, als beantwortet. Insbesondere, was die Ausrichtung und Motivation des Spiels sind. Die Verbindung von Assassin’s Creed IV: Black Flag mit MMO-Elementen und Rogue-Lite-Aspekten erschließt sich mir hier nicht. Die Seeschlacht erinnert an World of Warships, jedoch in vereinfachter Form. Ob sich das auf alle oder nur das Gefecht im Tutorial begrenzt, wird sich zeigen. Die Charaktererstellung und die begehbaren Areale der Inseln scheinen bisher wenig Mehrwert zu bieten. Der Fokus des Spiels liegt ohnehin auf dem Schiff, dadurch ist der Charakter eher Nebensache.
Einer geplanten Veröffentlichung im Februar 2024 sehe ich skeptisch entgegen. Denn die Beta konnte mich nicht davon überzeugen, welchen Platz Skull and Bones in der Gaming-Welt einnehmen möchte oder wohin die Entwicklungszeit seit 2018 geflossen ist.
Vielleicht wird sich das Spiel mit der Veröffentlichung oder in der Zeit danach verbessern, aber bis dahin ist von einem Kauf abzuraten. Vor allem, wenn man den Preis von ca. 80 € bedenkt. Die Devise lautet: Abwarten und beobachten.