Test

Im Test: Pandemic

Das über eine Million mal verkaufte Strategie-Brettspiel Pandemie von Matt Leacock (Z-Man Games) ist als digitale Variante auf der Nintendo Switch und Xbox One erschienen. Wir haben für euch Pandemic von Asmodee Digital auf der Nintendo Switch ausgiebig getestet.

Das Spiel auf der Nintendo Switch unterscheidet sich gar nicht vom Brettspiel. Der Spieler muss die Menschheit retten, indem er eine Pandemie verhindert. Auf der Welt brechen vier verschiedene Seuchen aus (gelb, schwarz, rot und blau), wogegen der Spieler das jeweilige Heilmittel finden muss, bevor sich diese Epidemien weltweit ausbreiten und die Bevölkerung in Panik ausbricht.

Als Einzelspieler wählt man mindestens zwei, maximal fünf Spielcharaktere aus, die alle eine andere Spezialfähigkeit besitzen. Im lokalen Multiplayer mit bis zu fünf Leuten wählt jeder Mitspieler einen der sieben verfügbaren Charakteren aus. Bei Pandemic spielt man also nicht gegen-, sondern miteinander in einem Team. Strategisches Vorgehen und Absprachen sind dabei ein Muss. Gerade diese Abwechslung gegenüber typischen Wettkämpfen um den ersten Platz macht das Spiel interessant.

Spielcharaktere und ihre Fähigkeiten

 

Wenn sich die Forscherin in derselben Stadt wie ein anderer Spielcharakter befindet, kann sie diesem eine Stadtkarte von sich abgeben, unabhängig davon, welcher der beiden Spieler an der Reihe ist. Somit kann man schneller ein Heilmittel entdecken – insbesondere in einem Team mit der Wissenschaftlerin.
Die Wissenschaftlerin braucht nur vier statt fünf Stadtkarten einer Farbe, um ein Heilmittel zu entdecken. Dank ihr hat man die Chance, schneller ans Ziel zu kommen.
Der Retter in der Not. Wenn er eine Stadt von einem Seuchenwürfel befreit, entfernt er automatisch alle Würfel in dieser Stadt. Gibt es bereits ein Heilmittel für eine Seuche und der Sanitäter läuft durch eine in dieser Farbe infizierte Stadt, so heilt er diese automatisch von der Seuche, ohne dafür eine Aktion aufwenden zu müssen.
Der Logistiker ist ein Organisationstalent. Er kann als Aktion andere Spielcharaktere bewegen. Entweder setzt er dafür seine eigenen Stadtkarten oder Aktionen ein. Alternativ kann er für eine Aktion einen Spieler zu einem anderen Spieler verschieben bzw. einfliegen lassen. Hilfreich, wenn ein Ausbruch droht oder wenn die Spieler Stadtkarten austauschen sollen.
Der Betriebsexperte kann, ohne eine Karte abwerfen zu müssen, ein Forschungszentrum bauen. Er kann auch von einem Forschungszentrum im Gegenzug für eine Aktion und eine beliebige Stadtkarte in eine Stadt seiner Wahl reisen. Somit kommt er schnell an andere Orte und kann erleichtert den anderen Spielern Dank der Forschungszentren das Reisen. Dadurch werden auch weniger Stadtkarten eingesetzt und können für das Heilmittel aufgehoben werden.
Er kann eine bereits gespielte Ereigniskarte aufnehmen und diese erneut einsetzen. Die aufgenommene Karte nimmt aber keinen Platz der Handkarten weg. Eine Ereigniskarte kann nur einmal aufgenommen werden, danach verschwindet sie aus dem Spiel. Allerdings befinden sich im Spiel nur fünf Ereigniskarten und diese müssen gezogen und gespielt worden sein, um die Fähigkeit des Krisenmanagers einsetzen zu können.
Dort, wo die Quarantänespezialistin steht und in den benachbarten Städten, kann kein weiterer Seuchenwürfel platziert werden, auch nicht bei Ausbrüchen. Sie eignet sich also hervorragend dafür, sie in brenzligen Gebieten einzusetzen, um Epidemien in Schach zu halten.

Spielinhalt

Den Aufbau des Brettspiels übernimmt das System. Jeder Character erhält Stadtkarten zu Beginn (die Anzahl hängt von Mitspielern ab). Maximal kann der Spieler sieben Karten halten. Nach Beendigung seines Zuges zieht der Spieler zwei neue Stadtkarten. Die Städte haben die gleichen Farben wie die Seuchen. Es kann auch zufällig eine Ereigniskarte gezogen werden, die beispielsweise einen Character kostenlos verstellen oder ein Forschungszentrum bauen kann. Per Zufallsprinzip werden vor Spielbeginn bereits Städte weltweit mit einer Seuche in der jeweiligen Stadtfarbe kontaminiert. Dies zeigen kleine kristallähnliche Würfel in der Farbe der Seuche. Nach Zugende werden ebenfalls neue Seuchenwürfel auf die nächsten zwei Stadtkarten verteilt. Je nach eingestelltem Schwierigkeitsgrad sind im Kartendeck 2 bis 6 Epidemie-Karten versteckt. Wird solch eine gezogen, werden auf der Stadt der nächsten Karte drei Seuchenwürfel hinzugefügt. Pro Runde kann der Spieler max. 4 Aktionen machen, wie sich in eine andere Stadt bewegen oder die Stadt von einem Seuchenwürfel befreien, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

Es können maximal drei Würfel einer Farbe auf einer Stadt liegen. Kommt ein vierter Würfel hinzu, bricht die Seuche aus und kontaminiert benachbarte Städte. Passiert solch ein Ausbruch zum 8ten mal, ist das Spiel verloren. Wenn nicht alle vier Heilmittel gefunden wurden, bevor das Kartendeck leer ist, ist das Spiel ebenfalls verloren. Um ein Heilmittel zu finden, benötigt der Spieler 5 Stadtkarten in derselben Farbe und muss diese im Forschungszentrum abgeben. Zu Beginn steht immer ein Forschungszentrum in Atlanta. Jeder Spieler kann allerdings ein weiteres bauen (max. 6), indem er sich in einer Stadt befindet, dessen Stadtkarte er auch besitzt und abwirft.

Leider ist die Spielanleitung recht lang und die vier Trainings setzen das Spielverständnis voraus. Wünschenswert wäre hier ein einleitendes Tutorial gewesen, welches beim Planen des strategischen Vorgehens hilft, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Hat man das umfangreiche Spielprinzip einmal verstanden, kann man sich voll und ganz auf die Strategie fokussieren. Die Spielmethodik ist immer gleich, es werden aber immer andere Stadtkarten verteilt und unterschiedliche Orte verseucht, sodass der Spielverlauf jedes Mal variiert. Dank der guten Übersicht kann man das Spiel jederzeit unterbrechen, da in der oberen Zeile zu sehen ist, wie viele Karten noch gezogen werden können, wie viele Epidemien bereits ausgebrochen sind und wie oft benachbarte Städte infiziert wurden.

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